Elisabeth Holder

Kontext: Relikte

Farbfunde

Fragmente verschiedener Farb­flächen aus Acryl­glas, Hinter­lassen­schaft­en un­be­kannter Her­kunft, lagen fremd im Garten­boden. Die Autorin über­ließ sie nicht dem Müll, sondern säuberte und sicherte sie als Fund­stücke. Im spiele­ri­schen Tun unter­suchte sie diese Farb­funde auf gegen­seitige Pass­genauig­keiten, legte sie in ver­schiedenen Kom­binationen zu­sammen und druckte die einzel­nen Formen auf Papier. Das ganze Spiel endete damit, dass die Farb­fragmente in ihren vor­ge­funde­nen Formen zu neuen Objekten zusammen­gefügt wurden.

 

Farbfunde
1 / 7   Fundstück im Gartenboden, 2020
Farbfunde
2 / 7   Fundstück im Gartenboden, 2020
Farbfunde
3 / 7   Farbfunde. Wandobjekt (s. Abbildung 1 und 2), 2020
Farbfunde
4 / 7   Farbfunde. Broschen aus Farbfunden, 2020
Farbfunde
5 / 7   Tintenstrahlprägedrucke, Farbfund weiß und Farbfund blau, 2020
Farbfunde
6 / 7   Farbfunde. Brosche aus drei grünen Farbfunden, 2020
Farbfunde
7 / 7   Tintenstrahlprägedrucke, Farbfunde grün, 2020


Farbfunde
1 / 13   Fundstücke im Gartenboden, 2023
Farbfunde
2 / 13   Farbfunde. Variables Schmuckobjekt, 2023, Fotografie: Eunok Cho
Farbfunde
3 / 13   Farbfunde. Wandobjekt, 2023, Fotografie: Eunok Cho
Farbfunde
4 / 13   Farbfunde. Wandobjekt, 2023, Fotografie: Eunok Cho
Farbfunde
5 / 13   Farbfunde. Wandobjekt, 2023, Fotografie: Eunok Cho
Farbfunde
6 / 13   Farbfunde. Wandobjekt, 2023, Fotografie: Eunok Cho
Farbfunde
7 / 13   Farbfunde. Wandobjekt, 2023, Fotografie: Eunok Cho
Farbfunde
8 / 13   Farbfunde. Wandobjekt, 2023, Fotografie: Eunok Cho
Farbfunde
9 / 13   Farbfunde. Wandobjekt, 2023, Fotografie: Eunok Cho
Farbfunde
10 / 13   Farbfunde. Wandobjekt, 2023, Fotografie: Eunok Cho
Farbfunde
11 / 13   Farbfunde. Wandobjekt, 2023, Fotografie: Eunok Cho
Farbfunde
12 / 13   Farbfunde. Wandobjekt, 2023, Fotografie: Eunok Cho
Farbfunde
13 / 13   Farbfunde. Wandobjekt, 2023, Fotografie: Eunok Cho

Oasen

Ein Fußboden mit den Über­resten einer ur­sprüng­lich geometrisch-strengen Zeichnung, die sich längst in grüne, hässlich an­zu­sehende Flecken ver­wandelt hatte, ver­langte nach einer schmuck­haften Inter­ven­tion. Re­flek­tieren­de Lamellen auf allen Fenstern hoben das Grün vom Boden und brachten es als Ab­glanz in die Fenster. Der Blick wurde da­durch vom zer­störten Fuß­boden weg­geführt, hin zu seinen in die Fenster ge­lenkten, wie kleine Oasen wirken­den Grün­schattie­rungen.


So wie dieses Mittel der Distanzierung es er­mög­lich­te das Grün wieder neu zu sehen, so ver­liert der ruinöse Fuß­boden an schreck­licher Häss­lichkeit und wird selbst zu einer Art Oase, indem er von bomben­zer­störten Häusern flankiert gesehen wird.

 

Oasen
1 / 4   Oase. Fotomontage, 2008
Oasen
2 / 4   Oase. Installation, 2008
Oasen
3 / 4   Oase. Installation, Detail, 2008
Oasen
4 / 4   Oase. Installation, Detail, 2008

Schmuckader

Eine mürbe gewordene Betonfläche, wie übrig­ge­blieben aus einer anderen Zeit, zeugt von Zerfall. Von Moosen und Flechten be­siedelt, würde die Natur sie irgendwann wieder zurück­erobern und sie der Ver­gessen­heit an­heimg­eben. Ein Riss, der sich durch die ganze Länge der Beton­fläche zog, wurde von der Auto­rin mit einer Kette aus­gelegt. Und zwar zum einen mit einer Kette aus roten Stab­perlen und zum anderen mit einer feinen Kugelkette.


Unabhängig von der jeweils individuellen Wirkung, haben die Ketten gemeinsam, dass sie mit dem von ihnen nach­ge­zeich­netem Riss und zu­sammen mit dem auf der Kette re­flektier­ten Licht, eine, den häss­lichen Beton trans­for­mieren­de, Ver­bindung eingehen.

 

«Zeit, Dauer und Ruhe binden ästhetische Energien, die einfließen in diesen Riss, sodass die Materialien [der Kette] mit ihrer Farbigkeit eine stille Poesie und ein verhaltenes Leuchten entwickeln können, das die karge Nüchternheit und Belang­losig­keit der alten Betonfläche auflöst.» Reiner Nachtwey
Schmuckader: Kugelkette
1 / 2   Schmuckader. Kugelkette, 2008
Schmuckader: Kette aus roten Stabperlen
2 / 2   Schmuckader. 2008

Video Dauer: 1'20''

Schmuckader. Video von Christina Karababa

ZwischenFall

Ein von der Autorin genutzter Atelier­raum war mit Beton­platten ausgelegt, deren Fugen sich mit aller­hand zu Boden Gefallenem gefüllt hatten. Das nutzte die Autorin für eine Boden­arbeit. Was normaler­weise als Abfall entsorgt wird, stellte sie fein säuber­lich von­ein­ander ge­trennt zur Schau.

 

ZwischenFall
1 / 4   ZwischenFall. Bodenarbeit, Detail, 2004
ZwischenFall
2 / 4   ZwischenFall. Bodenarbeit, Detail, 2004
ZwischenFall
3 / 4   ZwischenFall. Bodenarbeit, 2004
ZwischenFall
4 / 4   Ausstellungsansicht. Vorne rechts: Bodenarbeit 'ZwischenFall', 2004