Forschungs- und Ausstellungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Kollegin Prof. Gabi Schillig und in Kooperation mit dem Stadtmuseum Landeshauptstadt Düsseldorf, 2012 – 2015
Alle hier gezeigten auf urbane Kontexte bezogenen Arbeiten wurden in Lehrveranstaltungen der Autorin entwickelt und waren auch Bestandteil der Ausstellung Schmuck als urbaner Prozess im Düsseldorfer Stadtmuseum. Für die Aktion Stadt Schmuck Ereignisse hatten Studierende einige der in der Ausstellung dokumentierten Installationen in der Umgebung des Stadtmuseums neu inszeniert. Der Raum um das Stadtmuseum herum wurde so zum Erlebnisraum von Schmuck, der bewusst aufgesucht oder in zufälligen Begegnungen erlebt werden konnte.
Siehe auch:
Kontext Ausstellung: Schmuck als urbaner Prozess.
Der Worringer Platz in Düsseldorf ist ein Ort des Transits und ein Ort für Obdachlose. Dieses Spannungsfeld ist herausfordernd für urbane Interventionen. Ansatz der Studentin war, sich eine Woche lang mit den Gegebenheiten zu befassen, mit dem Vorhandenen des Orts zu arbeiten und für die täglich vorgenommenen Eingriffe mit minimalen Mitteln auszukommen.
Eine lange hohe Betonmauer trennt die Vorbeigehenden vom botanischen Garten auf der anderen Seite. Die Installation mit den kleinen aus Plastillin modellierten Figuren nutzt die konstruktiv bedingten Löcher in der Mauer, um szenisch auf die Schönheit der Natur auf der anderen Seite zu verweisen. Damit wollte die Studentin die Passant*innen locken, es diesen kleinen Figuren an der großen hässlichen Mauer gleichzutun und durch die Löcher hindurch selbst einen Blick auf die andere Seite zu erhaschen.
Eine von einer Mauer begrenzte Freitreppe mit Blick auf den Rhein ist beliebter Treffpunkt und Ort des Verweilens. Anlass für die Arbeit des Studenten war die zunehmende Zahl schwarzer Graffitis auf der Wandmalerei* dieser Mauer. Die Schwärze der Zeichen sollte in ihrer Massivität aufgebrochen und das Wandbild darunter wieder mehr zur Geltung gebracht werden. In einer öffentlichen Aktion unter Beteiligung von Passant*innen wurden dafür viele unterschiedlich farbige Punkte auf die Graffitis geklebt.
* Rivertime. Wandmalerei von Hermann Josef-Kuhna, Reinacryl auf Beton, 1997
Die fensterlose Seitenwand eines Gebäudes steht kahl und langweilig über dem Gewimmel unten auf der Straße. Gegen den Himmel gesehen, bot sich die große nichtssagende Fläche für die Studentin geradezu als Projektionsfläche für ihre Inszenierung an. Für die Dauer der Projektion wird das Gebäude schmückend belebt, ohne als Dekorationsfläche vereinnahmt zu werden.
Mit ihrer Arbeit Farbwalzer setzte sich die Studentin zum Ziel, die Atmosphäre einer tristen, weiß gekachelten und von kaltem Neonlicht erhellten Unterführung zu verwandeln. Farbige, über die Leuchten gelegte Transparentpapiere, waren das Mittel der Wahl. Ein Stop-Motion-Film mit unterlegtem Walzerklang veranschaulichte, wie eine dauerhafte Lichtinstallation diesen tristen Ort verwandeln und die Passant*innen, anregen würde, diesen beschwingt zu durchschreiten.
Video startet automatisch: Dauer: 1'20''