Die Blüten einer beim Mähen der Wiese ausgesparten Gruppe von Spitzwegerichpflanzen wurden durch kleine Spiegelscheiben hervorgehoben. Von weitem betrachtet, konnte ein Glitzern und Aufblitzen wahrgenommen werden, wenn die von Luft und Wind in Bewegung gehaltenen Pflanzen mit ihren Scheiben Licht und Sonne immer wieder anders auffingen. Aus der Nähe betrachtet richtete sich die Aufmerksamkeit auf die sich in den Scheiben spiegelnden, sonst so unscheinbaren Blütenstände. Diese enge Verbindung des Artifiziellen mit dem Natürlichen brauchte den Kontext der sie umgebenden glatten Rasenfläche, um als Schmuck gelten und wirken zu können.
Das Objekt „Himmelsfalle“ besteht aus würfelig zusammengesetzten Spiegelflächen. In einer Wiese platziert, reflektieren die vier senkrecht stehenden Seiten der würfeligen Form das sie umgebende Grün. Darüber, und scharf abgegrenzt davon, fast wie schwebend, zeigt sich ein Stückchen Himmel, das Dunkel eines im Schatten liegenden Busches oder auch ein Aufblitzen, wenn die Fläche von der Sonne getroffen wird. Durch die Verschmelzung des Objekts mit seinem Umfeld entsteht am Ort der Platzierung ein Schmuckort.
„Was ist Schmuck?“ beinhaltet die Frage nach den Bedingungen für Schmuck. Es wird damit auch gefragt was es braucht, damit Dinge abseits des üblichen Kontextes von Schmuck als Schmuck wahrgenommen werden können. Der heimische, naturnah angelegte Garten bot sich als Experimentierfeld zur Untersuchung dieser Fragen an. Vorgefundenes wurde durch einfache Eingriffe, Umordnungen oder Zufügungen aus dem jeweiligen Umfeld hervorgehoben. Die gewählten Unscheinbarkeiten wurden so zu wahrnehmbaren kleinen Besonderheiten.