Die Lehrveranstaltung wurde auf einem Waldgrundstück durchgeführt. Einfache, von der Autorin angeleitete Übungen sollten den Studierenden unterschiedliche Aspekte der Elemente leiblich erfahrbar machen und sie für Begegnungserfahrungen sensibilisieren. Für die einzelnen Studierenden ergab sich daraus die Wahl eines ihnen affinen Elements mit einem spezifischen Aspekt, der nach Ausdruck verlangte. Im Ergebnis haben alle Teilnehmer*innen zu einer für ihr Anliegen passenden objekthaften, bildhaften, installativen oder performativen Ausdrucksform gefunden, die sich deutlich von den sonst üblichen, aus einem künstlerisch-handwerklichen Verständnis heraus entwickelten, Arbeiten unterschied.
Durch Übungen und Experimente sensibilisiert, fanden die Studierenden neue Ansätze für den dialogischen Umgang mit Material. An einem Material eigener Wahl vertieften sie diesen neuen Zugang und veranschaulichten ihn in einem oder mehreren Schmuckstücken.
«Das Material stößt an seine Grenzen: Neues beginnt dort, wo Zerstörung anfängt» Laura Alvarado
Im Unterschied zu anderen Lehrveranstaltungen war hier das Material vorgegeben. Stahl sollte in seiner ganzen Vielfalt entdeckt und die mit jeder Erscheinungsform verbundenen Qualitäten erfahren werden. Nur so konnten die Studierenden zu einer Haltung finden, die es zuließ, anfängliche Voreingenommenheit und einengende Sichtweisen zu überwinden. Nur so konnte das Material Stahl als Gegenüber angenommen und in einem dialogisch geführten, gestalterischen Prozess als Objekt Ausdruck finden.
«Stahl ist hart, schwer, kalt, technisch, störrisch, eigensinnig. Positives kommt einem da nicht in den Sinn. ... In der Auseinandersetzung mit dem Material Stahl [aber] entfaltet sich seine unglaubliche Vielseitigkeit.» Eva Hahn