Eine Möglichkeit Stahl oder Eisen zu formen, ist die alte Technik des Schmiedens. Damit das Metall durch Hammerschläge auf dem Amboß verformt werden kann, muss es zuerst zum Glühen gebracht werden. Das geschieht im Schmiedefeuer. Wenn dafür Kohle als Brennstoff verwendet wird, schmelzen deren nicht brennbare Bestandteile und erstarren zu Schlacke. Beim Schmieden entsteht neben dem gewollten Objekt also immer auch ein im Feuer gewordener Stoff. Die Autorin rückt genau diesen, sonst unbeachteten Stoff ins Blickfeld.
Der Sauerstoff der Luft, zusammen mit den hohen Temperaturen des Schmiedefeuers, bewirkt, dass der Stahl an der Oberfläche oxidiert. Die im Feuer gebildete Oxidschicht fällt beim Abkühlen des Stahls in unterschiedlich großen Plättchen ab. Diesem Stoff, dem Zunder, wurde hier Beachtung geschenkt, anstatt ihn wie üblich zu entsorgen.
Schon früh hat die Autorin ihre Kenntnis von Material, seinen spezifischen Eigenschaften und Bearbeitungsweisen, genutzt, um es, wie sie zu sagen pflegte, zum Sprechen zu bringen. Dazu gehörte es auch, überkommene handwerkliche Regeln in Frage zu stellen oder zu ignorieren. Die korrodierte Oberfläche des Eisengusses konnte nur entstehen, weil die verwendete Einbettmasse im Grunde ungeeignet ist für die hohen Gusstemperaturen von Eisen.