Elisabeth Holder

Material: Stahl

Gewolltes und Gewordenes

Eine Möglichkeit Stahl oder Eisen zu formen, ist die alte Technik des Schmiedens. Damit das Metall durch Hammer­schläge auf dem Amboß verformt werden kann, muss es zuerst zum Glühen ge­bracht werden. Das geschieht im Schmiede­feuer. Wenn dafür Kohle als Brenn­stoff verwendet wird, schmelzen deren nicht brenn­bare Bestand­teile und erstarren zu Schlacke. Beim Schmieden entsteht neben dem ge­wollten Objekt also immer auch ein im Feuer gewordener Stoff. Die Autorin rückt genau diesen, sonst un­beachteten Stoff ins Blickfeld.

Material Stahl, Gewolltes und Gewordenes
1 / 5   Kugelobjekt und Schlacke, 2004
Material Stahl, Gewolltes und Gewordenes
2 / 5   Kugelobjekt, 2004
Material Stahl, Gewolltes und Gewordenes
3 / 5   Schlacke, 2004
Material Stahl, Gewolltes und Gewordenes
4 / 5   Phönix. Objekt, 2023, Fotografie: Eunok Cho
Material Stahl, Gewolltes und Gewordenes
5 / 5   Coral. Halsschmuck, 2023, Fotografie: Eunok Cho

Stahl und Zunder

Der Sauerstoff der Luft, zusammen mit den hohen Temperaturen des Schmiede­feuers, bewirkt, dass der Stahl an der Ober­fläche oxidiert. Die im Feuer gebildete Oxid­schicht fällt beim Ab­kühlen des Stahls in unter­schiedlich großen Plättchen ab. Diesem Stoff, dem Zunder, wurde hier Beachtung geschenkt, an­statt ihn wie üblich zu entsorgen.

 

Material Stahl, Stahl und Zunder
1 / 5   Stahlplatte im Schmiedefeuer, 2004
Material Stahl, Stahl und Zunder
2 / 5   Detail einer verzunderten Stahlplatte (links) im Gegenüber mit Zunderplättchen (rechts)
Material Stahl, Stahl und Zunder
3 / 5   Zunderplättchen, 2004
Material Stahl, Stahl und Zunder
4 / 5   Durchblick. Wandobjekt, 2004/2023, Fotografie: Eunok Cho
Material Stahl, Stahl und Zunder
5 / 5   Zunder. Wandobjekt, 2004/2013, Fotografie: Johan Blommaert

Gusseisen

Schon früh hat die Autorin ihre Kenntnis von Material, seinen spezifischen Eigen­schaften und Be­arbei­tungs­weisen, ge­nutzt, um es, wie sie zu sagen pflegte, zum Sprechen zu bringen. Dazu gehörte es auch, über­kommene hand­werk­liche Regeln in Frage zu stellen oder zu igno­rieren. Die korro­dier­te Ober­fläche des Eisen­gusses konnte nur ent­stehen, weil die verwen­dete Ein­bett­masse im Grunde un­ge­eignet ist für die hohen Guss­tempe­ratu­ren von Eisen.

 

Material Stahl, Gusseisen
1 / 3   Brosche, Detail, 1979
Material Stahl, Gusseisen
2 / 3   Broschen, 1979
Material Stahl, Gusseisen
3 / 3   Broschen, 1979